Bevor ein Stecker-Solargerät ohne ready2plugin betrieben werden kann, muss der Stromzähler und die Leitung vom Verteiler (Sicherungskasten) zur Einspeisesteckdose überprüft werden.
Zählercheck
Bei Stecker-Solargeräten ohne ready2plugin muss der Stromzähler eine Rücklaufsperre haben. Stromzähler mit diesem Symbol sind Stecker Solar ready. Bei Stromzählern ohne dieses Symbol muss beim Messstellenbetreiber (meist Netzbetreiber) angefragt werden, ob der Zähler eine Rücklaufsperre hat und ggf. ein Zählerwechsel beauftragt werden.
Leitungscheck
Bei Stecker-Solargeräten ohne ready2plugin muss die Leitung vom Verteiler (Sicherungskasten) zur Einspeisesteckdose eine Leitungsreserve nach VDE 0100:551 aufweisen die größer ist als der Maximalstrom des Stecker-Solargeräts. Zudem muss die Einspeisesteckdose mit der Leitungsreserve gekennzeichnet werden.
Die Leitungsreserve kann nach DIN VDE 0298-4 überschlägig anhand der Verlegeart der Leitung bestimmt werden:
Verlegeart der Leitung | in wärmegedämmten Wänden | in Elektroinstallationsrohren | in Wänden | in Luft |
Maximalstrom des Stecker-Solargeräts | 0,5 Ampere | 1,5 Ampere | 5 Ampere | 7 Ampere |
Maximale AC Leistung des Stecker-Solargeräts | 115 Watt | 345 Watt | 600 Watt | 600 Watt |
Sollte die Leitungsreserve kleiner als die Leistung des Stecker-Solargerätes sein, kann ein Elektriker eine kleinere Sicherung in den Stromkreis einbauen, um die Leitungsreserve zu erhöhen.
Im Widerspruch zur VDE 0100:551 kann nach DGS 0001:2017-08 in folgenden Fällen auf die Prüfung der Leitungsreserve verzichtet werden:
1. Wenn Sicherungsautomaten vorhanden sind, können in Deutschland pro Haushalt maximal 2,6 Ampere (600 Watt) angeschlossen werden.
2. Wenn Schraubsicherungen vorhanden sind und die Sicherung des Stromkreises mit dem Stecker-Solargerät durch die nächstkleinere Sicherung ausgetauscht wurde.